OBD II machte Probleme

Das von Elektor beschriebene und als Bausatz erhältliche OBD II Fahrzeug-Diagnose-Tool erwies sich als ein recht flexibles Werkzeug, welches durch zusätzliche Hard- und Software erweiterbar ist. Es sollte ein Bluetooth-Modul erhalten, so dass die Daten, über diese Verbindung, zur Auswertung an einen PC oder Laptop gesendet werden können.

Dazu war es allerdings erforderlich die alte Firmware durch eine neuere Version zu ersetzen, was eigentlich nicht allzu kompliziert sein sollte. Allerding hatte ich nicht mit der Hartnäckigkeit des AVRs auf der originalen Platine gerechnet. Der Prozessor stellte sich quer und konnte trotz verschiedener Versuche mit unterschiedlicher Programmier-Hard- und Software nicht dazu bewegt werden Daten anzunehmen bzw. seine Indentität preiszugeben.

Nachforschungen im Internet blieben ohne Erfolg. Auch mehrfache schriftliche sowie mündliche Anfragen beim Verlag sind bis heute leider unbeantwortet geblieben. (Das hatte mich schon sehr verwundert, dass man nicht einmal eine Antwort, mit dem Hinweis einer möglichen Weiterleitung zur Bearbeitung bekommt.)

Aufgrund des ungelösten Problems hatte ich mich dann entschlossen, den Prozessor aus der Platine auszulöten und ggf. durch einen neuen zu ersetzen.

Hierzu musste jedoch das Bluetooth-Modul wieder von der Platine ausgelötet werden. Das war noch relativ einfach mit feiner Entlötlitze zu bewerkstelligen. Beim AVR, welcher mit Silberlot verlötet schon vorbestückt auf der Platine war, wurde es schwieriger. Hier bewährte sich der Heisluftföhn mit einer kleinen Düse und einer Temperatur von ca. knapp 400°C. Der IC bekam eine kleine Drahtschlaufe aus Fädeldraht um ein paar Beinchen gelegt, dann wurde der AVR vorsichtig auf Temperatur gebracht und mittels der Drahtschlaufe konnte nun der richtige Augenblick abgepasst werden, bei dem sich das Lot verflüssigte und das Bauteil von der Platine abgehoben werden konnte.

Das was nun im Weiteren geschah, hat mich dann doch ziemlich verwundert!

Jetzt wollte ich es wissen. Also schnell mal den AVR auf eine kleine Platine gesetzt... und getestet...

 

Steckbrett mit AVR

Der AVR befindet sich mit seiner Lochrasterplatine auf den Steckbrett und ist mit der Grundbeschaltung, Quarz, Kondensatoren und einer kleinen Adapterplatine (links oben) verdrahtet.

AVR auf Lochrasterplatine

Der AT90CAN128 schwebt über der Lochrasterplatine. Es sind nur die Anschlüsse für die Versorgungsspannungen, Masse und die Programmierpins mit Fädeldraht kontaktiert.

Zu meiner Überraschung meldete sich jetzt der AVR im Programmiertool und konnte ohne Probleme mit der neuen Firmware versehen werden.

Nach den Auslöten

Die Originalplatine nach dem Auslöten des Prozessors.

Die gereinigten Lötpads

Die Lötpads nach dem Säubern.

AVR wieder eingelötet

Hier ist er wieder im OBD-Tool verlötet. Danach konnte der erste Test, mit altem Prozessor und neuer Firmware, noch ohne Bluetooth-Modul, erfolgreich abgeschlossen werden.

 

Fazit:

Inzwischen funktioniert das ganze Diagnose-Tool einwandfrei.

Aber was war der Fehler, der das Problem verursachte?

Meiner Meinung nach konnte es nur einer oder möglicherweise mehrere schlecht kontaktierte (Programmier-) Pins des AVRs gewesen sein, die die Programmierung verhindert haben.